Der ÖBB Postbus färbt den Busverkehr im kommenden Jahr grün! Seit Jahren wird in die Erprobung alternativer und emissionsfreier Antriebsformen investiert. Bisher galten die batteriebetriebenen E-Motoren als die beste klimafreundliche Alternative zu Dieselbussen. Einen völlig neuen Ansatz liefern jedoch die klimaneutralen Wasserstoffbusse!
In den letzten beiden Jahren wurden bereits fünf dieser mit Wasserstoff betriebenen Busse in den öffentlichen Verkehr integriert. Der ÖBB Postbus positioniert sich mit dieser Technologie als Vorreiter bei alternativen Antrieben im österreichischen Regionalbusverkehr und setzt als erstes Busunternehmen mit Einsatz von Wasserstoffbussen im Überlandverkehr ein Zeichen für klimaneutrale Mobilität. Bis Ende Mai 2026 ist das Ziel, im Raum Villach insgesamt 36 Wasserstoffbusse zu betreiben - 35 davon im Regionalverkehr und einen im Stadtverkehr in Villach.
Grüner Wasserstoff als Basis
Bei der Wasserstofftechnologie werden keine klimaschädlichen Emissionen erzeugt, da diese auf grünem Wasserstoff basiert. Wasserstoff wird in drei Kategorien eingeteilt, wobei der graue und blaue Wasserstoff als klimaschädlich bzw. bilanziell klimaschädlich gilt. Im Gegensatz dazu findet beim grünen Wasserstoff die Gewinnung durch Elektrolyseure von Wasser und unter der Nutzung von Strom aus erneuerbarer Energie statt. Das macht den Kreislauf und damit auch den Busverkehr mit den Wasserstoffbussen vollständig klimaneutral.
Die neue Technologie bringt viele Vorteile mit sich und kann künftig sogar effizienter als herkömmliche Verbrennungsmotoren werden. Jeder Bus mit emissionslosem Antrieb spart im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselbus während seiner Lebenszeit ca. 90% des CO2. Außerdem sind E- oder wasserstoffbetriebene Antriebe nicht nur frei von Schadstoffen wie Feinstaub, Stickoxiden oder Schwefeloxiden, sie sind auch deutlich leiser als die "normalen Busse". Das gewährleistet neben einer klimaschonenden Fahrt auch eine geringere Lärmbelästigung für alle Beteiligten. Im Winterbetrieb wird außerdem, die Wärme, die bei der chemischen Reaktion in der Brennstoffzelle entsteht, für die Beheizung des Busses genutzt.
Technische Details zum Bus:
Die neuen Wasserstoffbusse verfügen über eine Brennstoffzelle mit 70 kW und können bis zu 37,5 Kilo Wasserstoff speichern. Als Pufferspeicher dient eine Traktionsbatterie mit einer Kapazität von 30 kWh. Die Reichweite der Busse ist mit bis zu 350 Kilometer pro Tankfüllung sogar höher als jene eines E-Busses. Die Geschwindigkeit beträgt bis zu 80 km/h.
Auch der ORF hat sich in seinem Format Autofocus mit dem Thema Wasserstoffbusse auseinandergesetzt. Den Beitrag gibt´s hier auf ORF-ON zum Nachschauen.